«Von Eisvögeln und jungen Wanderfalken»
Exkursion 2022 zum Naturzentrum Klingnauer Stausee plus Überraschung am KKL
Nach zahlreichen Verschiebungen konnte am 14. Mai 2022 mit über 2-jähriger Verspätung endlich die lang ersehnte grosse Exkursion des NVS durchgeführt werden. Kurz vor 9 Uhr trafen sich bei bestem Wetter die 19 Teilnehmenden beim Saalbau und fuhren kurz darauf mit dem Bus von Siegrist Reisen los. Bevor es jedoch zum Naturzentrum von BirdLife am Klingnauer Stausee ging, wartete als erster Programmpunkt eine Überraschung. Nach einer wunderschönen Fahrt via Hornussen, Villingen, Mönthal und vorbei am Böttsteiner Schloss kam die muntere Gesellschaft beim Kernkraftwerk Leibstadt am Besucherzentrum an:
Ziel war aber nicht etwa eine (sicherlich auch interessante) technische Besichtigung des KKL: als Überraschung warteten nämlich junge Wanderfalken auf den NVS. Nach einem Kaffee wurde erst ein aufschlussreicher Film über die Wanderfalken, die seit Jahren am Kühlturm in 96 m Höhe auf einer eigens für sie gebauten Plattform nisten, präsentiert:
Anschliessend wurden die Teilnehmenden in 2 Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe erhielt eine kurze Vorstellung des Kernkraftwerkes...
... die andere Gruppe durfte die 4 Jungvögel, die vor gut 3 Wochen geschlüpft waren, via LiveCam in ihrem Nest beobachten:
Danach wurden die Gruppenthemen getauscht. Die Beobachtung der Jungvögel, die noch ganz flauschig aussahen, war ein unvergessliches Erlebnis.
Anschliessend ging es per Bus weiter zum Weissen Kreuz in Gippingen, wo ein feines Mittagessen auf den inzwischen doch etwas hungrigen NVS wartete. Auch das Wetter war uns freundlich gesinnt.
Nach dem Essen ging es weiter zum Klingnauer Stausee, wo sich am Weg entlang des Sees Vogelbeobachtungen und schöne Übersichten über die geschützte Naturlandschaft anboten:
Im "BirdLife Naturzentrum Klingnauer Stausee" wurden wiederum 2 Gruppen gebildet, die unter kundiger Führung die Ausstellung im Gebäude sowie den Erlebnispfad im Gelände besuchten.
In der Ausstellung beeindruckte das klappbare Riesenbuch, in dem die Entwicklung des Klingnauer Stausees und seiner phasenweise wechselnden Fauna und Flora über die letzten Jahrehunderte erläutert wird...
.. und anschliessend faszinierten die extremen Unterschiede im Zugverhalten, von sesshaften Vogelarten bis zu Parforceleistungen von 14'000 km pro Halbjahr. Ansprechend ebenfalls die Infos zu einzelnen Vogelarten mit Präparaten:
Am "Erlebnispfad" im Aussenbereich könnte man die massiven Renaturierungsarbeiten erahnen, die zu neuem Bachverlauf und nach 80 cm Bodenabtrag zu extensivierten Wiesen mit vielen Strukturen wie Ast- und Baumhaufen und Ruderalflächen geführt haben:
Am Ende des Weges beeindruckte der "Hide", bei dem man die heutigen Bewohner des künstlich angelegten Weihers beobachten konnte:
Freundlicherweise zeigten sich denn auch die alltäglichen bis seltener gewordenen Bewohner:
Nach diesen Besuchen wurde ein informativer Film über die Entstehung und Entwicklung des Naturzentrums sowie des Klingnauer Stausees und dessen Fauna und Flora vorgeführt, mit sehr schönen Aufnahmen. Nach dem Film wurden die Besuchsorte der beiden Gruppen getauscht.
Es hätte noch sehr viel zu erkunden gegeben, z.B. den Teich, die Steinmauer, den Bach, die Magerwiesen-Pflanzen etc....
... aber die Dauer der Besuchsphasen war gerade richtig auf das "Stehvermögen" der Gruppe angepasst.
Zum Abschluss gab es noch Kaffee und Kuchen zur Stärkung...
... und wer Lust hatte, bestieg auch den Turm, der einen wunderbaren Blick auf das Naturschutzgebiet bot.
Abschliessend fuhr uns Rolf Borner mit seinem Bus durch die aargauische Postkartenlandschaft zurück nach Stein, wo eine zufriedene Schar planmässig um 17.30 eintraf.
Es war eine tolle Exkursion bei bestem Wetter. Höhepunkte waren die jungen Wanderfalken am KKL und die Sichtung der Eisvögel im Naturzentrum. Sehr viel Vorbereitungsarbeit war in die diversen Besuche investiert worden, inklusive des erstmals zusammengestellten Falken-Films im KKL. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten für einen wunderbaren Tag.
Text: Marion Rudin + Pierre Sandoz
Fotos: Sascha Roth, Marion Rudin, Ulrike Groth-Zuber, Uli Zuber. Bearbeitung: Pierre Sandoz